1.Männer : Spielbericht

Gute Halbzeit, schlechte Halbzeit - Platz 1 übernommen

Neun Tore, etwas Hektik am Ende und ein sehenswertes "SIUUU". Erneut konnte unsere Männermannschaft mit einer guten Leistung auf sich aufmerksam machen. Streckenweise wirklich ansehnlicher Kombinationsfußball und gut herausgespielte Chancen bestimmten vor allem in der ersten Halbzeit, im so wichtigen dritten Saisonspiel gegen Spitzenreiter Teutonia Netzschkau, die Szenerie. Was allerdings nach dem Seitenwechsel vor sich ging, kann eigentlich kaum in Worte gefasst werden.
Wieder mit Torhüter Max Hochmuth an Bord begann die Partie zunächst mit einer längeren Abtastphase beider Teams. Sowohl unsere Jungs als auch die Netzschkauer waren darauf bedacht, nichts zu überstürzen und die Kugel erstmal in den eigenen Reihen laufen zu lassen. Stück für Stück suchten unsere Offensivkräfte anschließend die Räume und sollten nach zehn Minuten tatsächlich das erste Mal erfolgreich sein - und das eindrucksvoll. Dank einer klasse Einleitung von Kapitän Steve Ahrens, der mit einem Steckpass über links Leon Höppner bediente, konnte dieser nach innen ziehen und mit einem Querpass den freistehenden Dominik Skibbe finden. Der schlug zunächst noch drüber, setzte dann aber im zweiten Versuch einen Drehschuss ins rechte Eck! Dass unsere Jungs damit nun allerdings die Büchse der Pandora geöffnet hatten - und das im positiven Sinne - hätte wohl kaum einer ahnen können. Denn nun lag das Momentum auf unserer Seite. Die Kugel lief viel in den eigenen Reihen und in der 22. Minute bediente Antonio Wehner mit einem Querpass vor dem Strafraum Daniel Richter, der sich die Kugel zurecht legte und einen satten Linksschuss ins Dreiangel katapultierte! Nicht einmal seinem darauffolgenden und in sämtlichen Kunsttheatern dieser Welt aufgeführten, ikonischen CR7-Jubel war Kraut dagegen gewachsen. Zwei 10/10-Aktionen in jeglicher Hinsicht. Jetzt spielten sich unsere Jungs wie in einen Rausch. So wurde nur wenige Minuten später Skibbe mit einem perfekten Flugball von Defensiv-Allrounder André Nickel bedient und schob frei vor dem Tor zum 3:0 ein. Und es sollte weitergehen: Ein weiterer Flugball, diesmal von Justin Sczekalla, landete bei Höppner. Dieser schüttelte noch seinen Gegenspieler ab, zog in den Strafraum rein und setzte die Kugel zum 4:0 ins lange Eck. Nicht einmal die Zuschauer konnten wohl verstehen, was da vor sich ging. Und als wäre das noch nicht genug, sorgte Wehner - der zuvor noch einen Kopfball nach Eckball von Ahrens an den rechten Pfosten setzte - gar für den fünften Treffer vor der Pause. Mit einem genialen Steckpass spielte Richter über links Höppner frei, dieser spielte uneigennützig quer vors Tor und Wehner schob eiskalt ein! Mit dem Pausenpfiff ging es bestens gelaunt in die Kabine.
Dass sich das Blatt noch einmal hätte wenden können, sollte aus unserer Sicht nicht mal ansatzweise für realisierbar gehalten werden können. War nur noch die Höhe des Sieges die Frage des Tages? Falsch gedacht. Denn obwohl es zunächst danach aussah und Flügelspieler Skibbe gar noch für den zweiten Alu-Treffer des Tages sorgte, kamen die Netzschkauer zurück ins Spiel. In der 56. Minute reichte ein Steckpass auf ihren Zehner aus, der frei vor Keeper Hochmuth auftauchte und diesem keine Chance ließ. So geschah tatsächlich das, was keiner für möglich gehalten hatte. Binnen der nächsten sieben Minuten setzte es aufgrund individueller Fehler in der Abwehr und zu einfachen Ballverlusten im Angriff zwei weitere Gegentreffer. Als dann fünf Minuten vor Schluss nach einem nicht geklärten Eckbal gar das 4:5 fiel, brach endgültig die Hektik aus und unsere Jungs versuchten, taktisch am klügsten vorzugehen. Zwar kam es dadurch leider noch zu einigen wenigen Aufregern, ja, gar Schubsereien in der Schlussphase, doch irgendwie schaffte man es, die Zeit von der Uhr zu nehmen und die Kugel vom eigenen Strafraum fern zu halten. Als dann endlich der Schlusspfiff ertönte, stand zwar nicht weniger als der dritte Sieg im dritten Spiel und damit Platz 1 in der Kreisliga B fest - doch nach ausgelassener Feierstimmung war unseren Jungs nicht zumute. Zu unnötig brachte man die Gäste zurück ins Geschehen und wurde dabei fast noch mit zwei verlorenen Punkten bestraft. Das zeigte Wirkung und brachte wohl so manchen Akteur ins Grübeln.
Unterm Strich kann trotzdem festgehalten werden, dass es erneut eine mannschaftliche Leistung des gesamten Teams war, das den Sieg einbrachte! Die neue Flügelzange funktioniert wunderbar generell scheinen sich Offensive und Defensive gut weiterentwickelt zu haben. Nun genießt man bis mindestens zum kommenden Wochenende den Platz an der Sonne, ehe es am Samstag, 15 Uhr, mit dem Auswärtsspiel beim SV Blau-Weiß Rebesgrün weitergeht.