1.Männer : Spielbericht (2023/2024)

Platz an der Sonne verteidigt

Vier Siege in den ersten vier Partien, die zweite Partie in Folge mit fünf eigenen Toren, dabei erneut drei Tore binnen der ersten 30 Minuten - wer hätte einen derartigen Start in die neue Saison ahnen können? Obwohl unsere Männer mit diesen guten Statistiken Platz 1 in der Kreisliga B verteidigen können, ließ man dennoch auch wieder mehrere Gegentreffer zu und schafft es auch im vierten Versuch nicht, zu null zu spielen.
Nichtsdestotrotz reiste man auch beim SV Blau-Weiß Rebesgrün mit einem gut besetzten Kader (vier Wechsler) an und lieferte eine starke Anfangsphase. Dennoch waren es die Hausherren, die die ersten guten Chancen auf einen Treffer verbuchten. Dabei konnte sich auch Torhüter Max Hochmuth mit einer tollen Parade im 1:1 gegen Rebesgrüns Stürmer Ronny Handschug auszeichnen und unser Team vor einem frühen Rückstand bewahren. Quasi im direkten Gegenzug legten wir vor und kamen durch Justin Sczekalla zum 1:0. Einen Eckball von Kapitän Steve Ahrens köpfte unser Sechser in die Maschen. Und es sollte keine 120 Sekunden dauern, bis es das zweite Mal im Kasten der Hausherren einschlug. Diesmal brachte uns eine ansehnliche Kombination ins Ziel: Rechtsaußen Dominik Skibbe ging zunächst ins Dribbling, ließ seinen Gegenspieler stehen, zog dann nach innen und bediente Daniel Richter mit einem Zuckerpass zwischen die Verteidiger. Letzterer blieb vor dem Keeper eiskalt, schob die Kugel an ihm vorbei ins rechte Eck und ließ in gewohnter Cristiano-Ronaldo-Manierein ein gefühlvolles "SIUUU" folgen. Nun war unser Team wachgerüttelt und fand immer besser ins Spiel. So sollte es gar mit dem dritten Treffer vor der Pause klappen: Diesmal war es Richter, der auflegte. Seinen Querpass von der linken Seite ließ Rocco Weihrauch clever passieren und Skibbe stand am langen Pfosten goldrichtig! Doch wie schon in den vergangenen Wochen ruhte man sich wohl etwas auf dem Gezeigten aus, sodass Handschug die Hausherren nur zehn Minuten später mit dem Anschlusstreffer ins Spiel zurückbrachte. Zu allem Übel halfen wir dann noch selbst mit, indem Lukas Bachmann bei einer Abwehraktion einen Rebesgrüner im Sechzehner am Arm hielt und der Schiedsrichter (leider) berechtigt auf den Elfmeterpunkt zeigte. Den fälligen Strafstoß verwandelten die Blau-Weißen sicher - nur noch 2:3. Doch als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, musste Ahrens kurz vor dem Pausenpfiff verletzungsbedingt (ohne gegnerische Einwirkung) vom Feld und konnte nicht mehr weitermachen.
Dass es nun galt, Moral zu zeigen und möglichst schnell wieder selbst zum Zug zu kommen, war für die zweiten 45 Minuten nicht wegzudenken. Und es klappte. Nur kurz nach Wiederanpfiff wurde Weihrauch bei einem Angriff im Sechzehner zu Fall gebracht und erneut zeigte der Schiri auf den Punkt. Nun bewies Sczekalla Mut, schnappte sich das Leder und stellte mit seinem Doppelpack auf 4:2. Alles wieder gut, alles wieder geregelt? Nicht wirklich. Denn Rebesgrün blieb auch im weiteren Verlauf am Drücker, scheiterte aber entweder an Keeper Hochmuth (der noch einige Hochkaräter sehenswert parieren konnte) oder setzte die Bälle drüber. Mit Anbruch der Schlussphase landete der Ball dann allerdings doch wieder in unserem Tor. Bei einem Angriff über die linke Seite kam die flache Eingabe quer in den Strafraum, wurde noch von einem Rebesgrüner abgefälscht und fand letztlich einen Abnehmer, der vor unseren Verteidigern am schnellsten reagierte und einschob. Inmitten des Schockmoments erklang allerdings der Pfiff des Referees: Abseits! Damit die Messe aber endgültig gelesen werden konnte, musste noch etwas passieren, war doch das ausschließliche Verwalten der Führung kein passendes Rezept. Und so kam es, dass sich Linksaußen Leon Höppner den Ball kurz vor Schluss in der eigenen Hälfte eroberte, zum Vollsprint ansetzte, bis zum gegnerischen Strafraum eilte und mit seinen letzten Körnern das 5:2 netzte! Was für ein willensstarkes Tor unseres Neuzugangs! Dass es dann noch zum dritten Tor der Hausherren kam, war zwar für das Torverhältnis nicht gerade gut, sollte aber keine große Rolle mehr spielen. Vielmehr tat unserer Mannschaft das weh, was sich in der Nachspielzeit ereignete. Denn nachdem Bachmann von einem Gegenspieler zu Fall gebracht worden war, dieser auf unserem Verteidiger drauflag und dabei wohl noch etwas tätlich wurde, nahm sich Keeper Hochmuth diesen in der darauffolgenden Rudelbildung zu deutlich "zur Brust", woraufhin er die Rote Karte sah. Ein bitterer Beigeschmack für unseren Sieg, der nicht hätte sein müssen.
Unterm Strich überwiegt die Freude über weitere drei Punkte. Dass es nun für die kommenden Aufgaben aufgrund des angeschlagenen Ahrens sowie des Platzverweises nicht gerade einfacher wird, dürfte allerdings auch jedem klar sein. Nun steht am kommenden Sonntag das nächste Heimspiel auf dem Plan. Dann kommt der SV Coschütz nach Wernesgrün, der mit drei Punkten auf Tabellenplatz 12 rangiert, sicherlich aber keine Laufkundschaft werden dürfte.